Mittwoch, 30. Mai 2012

Reisevorbereitungen Teil 1 und spanisch in 5 Tagen

Als ich mich für mein grosses Abenteuer entschieden habe, hatte ich noch nicht gedacht, wie viel es zu tun gibt, bis die Reise beginnt...Obwohl, in der Gemeinde abmelden, Abmeldebestätigungen versenden und einigen Personen mitteilen, dass ich mich auf ein grosses Abenteuer begebe war schon in meinen Gedanken, doch nicht tägliche Telefone, diverse Institutionen die noch Geld wollen und tausend Mal erklären, dass ich nicht nur drei Monate, sondern einige Zeit länger wegbleiben werde. Was ich jedoch nie gedacht habe, dass man in nur 5 Tagen ohne Dictionär unter dem Arm spanisch sprechen kann...

Aber gehen wir doch ein bis zwei Monate zurück...

Reisevorbereitungen Teil 1

Der Tag X ist gekommen, die Kündigung geschrieben. An einem Montag morgen dann der Gang zu meinem Chef um die Kündigung zu überreichen. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Chef überrascht war von meinen Ideen und dies auch ziemlich bedauerte. Gerne hätte er mich wohl noch einige Zeit auf der Gemeinde Rüschlikon gesehen, da es doch super lief in dieser Zeit. All die Dinge, die ich in den letzten 2,5 Jahren geboten habe, waren durch gute Leistungen kompensiert. Zu diesen Dingen schlechten Dingen gehören nicht Fehler welche passieren können während der täglichen Arbeit, sondern eher fragwürdige Aktionen. Hier nur einige wenige dieser für mich im Nachhinein doch zum Lachen anregenden Dinge. Einen Brief aus Bundesbern als Kenntnisnahme abzulegen (war jedoch ein doch sehr wichtiger Brief für Entscheidungen der ganzen Gemeinde), nach rund 5 mal sagen, dass man nicht mit den Socken im Büro rumläuft (Mein Chef in Hochglut, ich konnte das Lachen kaum verkneifen), ein E-Mail an einen Abteilungsleiter welcher etwas falsch verstanden wurde (à la "ich habe diesen Fehler gemacht, weil ich während der Arbeit an Frauen, Party, Alkohol und das letzte Wochenende gedacht habe statt eine Aufgabe zu erledigen") ( auch dies habe ich als lustig empfunden, der Abteilungsleiter und mein Chef nicht) oder auch ein Fotoshooting als Krokodil verkleidet hinter dem Schalter über den Mittag (meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dachten wohl, ist er nicht ganz dicht?!?) und viele weitere Aktionen, welche wohl vielen anderen Mitarbeitern den Job gekostet hätten...

Die Vorbereitungen gingen weiter. Der Gang auf die Gemeinde Zufikon um mich abzumelden kam und ich hatte die Abmeldebestätigung in den Händen. Versicherung, Handyvertrag, WK-Verschiebungsgesuch, usw. sind alles Vorbereitungen, welche vor der Abreise getroffen werden müssen. Bis jetzt bin ich noch nicht vollständig fertig, mit all diesen Vorbereitungen. Vor allem mein Auto konnte ich bis jetzt noch nicht verkaufen oder auch die Sache mit der Krankenkasse ist noch nicht abgeschlossen. Ich musste merken, dass viele Personen, welche bei Krankenkassen arbeiten, keine Ahnung von ihrem Job haben. Leider musste ich auch feststellen, dass viele plötzlich noch Geld wollen vor der Abreise. Vor allem unser Freund der Staat möchte mir noch das letzte Geld aus den Taschen ziehen. Es kommen plötzlich noch Rechnungen von mehreren tausend Franken, welche nicht in diesem Ausmass vorgestellt wurden. Und dann auch noch die Vorstellung, dass mit diesem Geld zum Beispiel verkehrsberuhigende Massnahmen erstellt werden, welche in den hunderttausenden von Franken liegen. Nichts desto trotz werden am Schluss alle diese Rechnungen bezahlt sein und mein Portemonnaie um einige tausend Franken erleichtert. Das Reisebudget wird dann wohl eher kleiner sein als vorgestellt, aber auch mit wenig Geld kann man Spass haben!

Spanisch in 5 Tagen

Vor rund zwei bis drei Wochen kam dann die freundliche Anfrage eines Kollegen aus Mexico, ob ich eine seiner Kolleginnen etwas in der Schweiz rumführen könnte. Sie werde einen Eurotrip machen und auch die Schweiz besuchen. Natürlich ohne zu zögern sagte ich ja und freute ich mich auf ein paar Tage auf Besuch aus Mexico. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass diese Person !nur! spanisch kann. Dies vernahm ich jedoch bei ihren Reisevorbereitungen und hatte grösste Mühe, sie trotz meinen rund 1,5 Jahren Spanischkursbesuch (was nicht sehr viel ist, gedenke man, dass die Praxis nicht vorhanden war) zu verstehen.

Es funktionierte dennoch und ich empfing eine unbekannte und nur spanisch sprechende Person in Zürich am Bahnhof. Die ersten Worte harzten und ich muss zugeben, ich habe nichts verstanden. Sie hat wohl auch nicht bemerkt, dass ich mich in Zürich verfahren habe und statt 20 Minuten rund 1,5 Stunden hatte, um aus Zürich herauszufinden. 

Das Spanisch verbesserte sich mehr und mehr. Da man nur die Möglichkeit hatte, sich in spanisch zu unterhalten, ging der Lernprozess sehr schnell. Unbedingt wollte ich die junge hübsche Dame aus Mexico kennenlernen, auch wenn die Sprachschwierigkeiten anfangs gross waren. Es verging ein wunderschöner Tag in Luzern mit sehr vielen Missverständnissen und lustigen Erlebnissen à la versuchen, ihr etwas zu erklären und erst gegen Ende des Gesprächs in einem Restaurant zu erfahren, dass die Personen nebenan zugehört hat und mir am Schluss mitteilte, dass sie Spanischlehrerin sei und jetzt wisse, wieso sie jeden Tag ihren Schülern beibringen möchte, warum sie mehr spanisch lernen sollten. 

Es folgten zwei Tage in Zermatt. Auch dort wurde ich in vielen Momenten von diversen Personen korrigiert während meinen Spanischversuchen. Ebenfalls inbegriffen war eine Wanderung in die Nähe des Matterhorns. Ich habe jedoch schnell bemerkt, dass mein Besuch das Wandern ziemlich anstrengend fand und auch ich seit der RS nicht mehr gewandert bin. Wir haben es dennoch geschafft und unglaubliche Momente vor dem Matterhorn erlebt. Es folgten zwei weitere Tage mit der Bonita aus Mexico und wir haben uns ziemlich gern bekommen und mein Spanisch veränderte sich rasant. Das Sprechen wurde einfacher und vielfach musste ich nicht mal mehr gross studieren, um spanisch zu sprechen. Am Mittwoch Morgen dann führte sie ihre Reise in Europa weiter und wir mussten uns verabschieden, was uns auch ziemlich nahe ging, weil wir eine sehr lustige Zeit hatten während diesen 5 Tagen. Alleine über diese 5 Tage könnte ich ein ganzes Buch schreiben, so viel hatten wir erlebt.

Nun bin ich perfekt vorbereitet im sprachlichen Bereich. Die Anfangsschwierigkeiten muss ich wohl in Costa Rica mit meinem Spanisch nicht mehr erleben, ich bin Spanisch geprüft und kann mich super unterhalten :)

Die Reisevorbereitungen gehen nun weiter und werden in den nächsten Wochen abgeschlossen. 

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