Montag, 30. Juli 2012

Métro / Geburtstag in Toluca

Métro

Etwas erkältet schreibe ich den nächsten Blog. Dies ist jedoch kein Wunder. Vor meiner Abreise hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich nun bei Höchsttemperaturen von rund 22 Grad meine Zeit verbringe. Meine Reiseausrüstung beinhaltet nur wenig warme Kleider, was ein Grund sein könnte für meine Erkältung. Der eher logischere Grund ist vermutlich die ewige Klimaanlage in der Subway. Die Subway ist immer vollgestopft mit Menschen, die Luft verständlicherweise schlecht. Dabei soll das Klimaanlage-Gebläse etwas für frische Luft sorgen. Bei mir sorgt es am Tag danach eher für eine feuchte Nase und husten. Doch dennoch versuche ich, so oft wie möglich die Subway zu nehmen, vor allem aus Kostengründen. Die Subway kostet drei Pesos (etwa 20 Rappen), sofern man nicht den falschen Ausgang nimmt und nochmal bezahlen muss, wie es bei mir teilweise der Fall ist. Einmal bezahlt, kann man solange Subway fahren, wie man möchte. Das Taxi ist im Vergleich zu der Schweiz immer noch sehr billig, aber dennoch viel teurer als die Subway. Da ich relativ frei bin und nicht auf die Zeit schauen muss, nehme ich öfter die Subway. Man beobachtet bei jeder Fahrt sehr viele Dinge und Menschen.

Viele Bettler und sonstige "Verkäufer" nutzen die Subway für ihren Tagesumsatz. Es gibt "Verkäufer", die alles verkaufen, was man verkaufen kann. Schulbücher, Kaugummis, Gumpibälle, CD's, Videos, Selbstgebackenes, Süssigkeiten, Medikamente, Zeitschriften und vieles mehr. Dann gibt es die nächste Sorte, die Künstler, naja, wenn man sie Künstler nennen kann. Sie singen, sie tanzen, sie machen Zaubertricks oder machen sich ihre Haut mit Glasscherben und Messer kaputt. Letztere, wurde mir gesagt, seien ziemlich schlimme Drogenabhängige, die dies selbst nicht mehr merken. Weiter gibt es die sogenannten Trendbettler. Zur Zeit sind dies sogenannte "Blinde". Sie laufen mit irgendwelchen Boxen herum und spielen Musik ab und betteln zur gleichen Zeit. Was am Anfang vielen Mexicanern Leid tat und öfter mal eine Spende gaben, artete ziemlich schnell aus. So liefen plötzlich hunderte "Scheinblinde" mit diesen Boxen herum. Ganz am Schluss gibt es noch die Bettler, welche einfach die hohle Hand machen und auf eine Spende warten. Umso schlechter sie riechen und umso schlechter sie aussehen, umso mehr Geld sollte reinkommen. Dies ist vermutlich der Gedanke der Drittpersonen, welche meist hinter all diesen Bettlern stecken. Darum wurde mir geraten, nichts zu kaufen und schon gar nichts zu spenden. Eine Art Mafia stecke hinter all diesen Bettlern. Mit allen Mitteln versuchen sie, Geld hereinzuholen. So kommt es auch oft vor, dass Kinder bereits ab fünf Jahren die hohle Hand machen. Sehr traurig, dass sich einige aus der Armut der Personen einen Profit herausholen möchten. So geschah es auch, dass ich wohl die hässlichste Person seit je her sehen musste. Diese Person hatte keine Augen mehr, die Zähne schwarz, die Haut sehr kaputt und ein Arm fehlte. Vermutlich auch ein Opfer der sogenannten Subway Mafia geworden. Der Anblick dieser Person verfolgte mich bis in meine Träume.

Die letzten beiden Jahre in Mexico D.F. benützte ich die Subway nur mit René. Ich lebte die letzten beiden Ferien in Mexico D.F. mit seiner Familie. Damals blieben alle Erklärungsversuche der Subway unnötig. Da ich jetzt jedoch viel auf mich selbst gestellt bin, musste ich das System der Subway lernen. Inzwischen beherrsche ich es bereits super und werde von einer Kollegin René's bereits als "Rey del métro" genannt. König der Metro, heisst dies. Ich muss zugeben, jedes Mal wenn ich ein Ziel mit der Subway erreiche, fühle ich mich ein wenig als Rey del métro...

Geburtstag in Toluca

Ich schätze es jeweils sehr, wie René, Carlos und ihre Kollegen und Kolleginnen mich bei all den Dingen, welche sie unternehmen, berücksichtigen. Meist werde ich gefragt, ob ich auch gerne dabei sein möchte. Da Bere viel arbeitet, viel auch bis in die Nacht und an den Wochenenden, nutze ich die Zeit und unternehme etwas mit meinen Kollegen und Kolleginnen. Egal, ob es nur ein Kaffee im Starbucks, Tacos essen oder etwas TV schauen ist, ich mache gerne etwas mit ihnen. Dieses Mal wurde ich gefragt, ob ich gerne nach Toluca gehehn möchte an eine Geburtstagsparty von Isaac's Schwester. Isaac ist ein guter Freund von Carlos.

So fuhren wir Samstags um rund halb fünf Uhr los. Abgemacht war halb vier, ich war um halb vier Uhr dort. Aber wie es bei den Mexicanern mit der Pünktlichkeit ist, musste noch dies und jenes erledigt werden. Aus Erfahrung weiss ich nun, dass ich mich nach drei Wochen Mexico an diese Unpünktlichkeit gewöhnt habe. Noch eine Woche, dann habe ich diese drei Wochen, yeeesss....Die Fahrt fürte von dem Zentrum Mexicos über Santa Fe nach Toluca. Santa Fe, ein Stadtteil Mexicos, dessen Klassenunterschiede nicht grösser sein könnten. Ärmste Viertel mit Häusern, in welchen man nicht leben möchte und daneben ein rund fünfzig Stöcke hoher Luxuskomplex in denen all die Geschäftsmenschen verkehren und leben. Sehr interessant zu sehen und man kommt sofort zum Nachdenken über den Klassenunterschied Mexicos. Noch kurz das Auto tanken und weiter gehts. Die Person, welche unser Auto tankte, war eine wunderschöne junge Dame. Sie wirkte mit ihrem Tankanzug verdammt sexy, das mussten wir alle zugeben. In der Schweiz würde wohl keine so schöne Frau ihre Hände schmutzig machen für einen solchen Job.

Nach rund einer Stunde fahrt kamen wir in Toluca an. Inmitten einer sehr hässlichen Wohngegend türmen sich zwei grosse Tore. Die Einfahrt in das Wochenendhaus von Isaac's Eltern. Wir wurden bereits von ihnen empfangen. Das Anwesen war der Traum eines Wochenendhauses, einfach wunderschön. Wir stärkten zuerst unsere Mägen mit sehr vielen verschiedenen Tacos. Isaac's Mutter hatte all die Gerichte selbst zubereitet. Es musste ein grosser Aufwand gewesen sein. Tacos al Bisteck, con Salsa verde, con Salsa rojo, con friajoles, con chicharon, und viele Salsas mehr. Zur Zeit bin ich sehr stolz auf mich, dass ich bereits viele der verschiedenen Tacos kenne. Daneben genossen wir Cuba libre in grossen Mengen.

Das Highlight folgte nach einigen Cuba libres. Musik ertönte aus der Küche und rund zehn Mariachis liefen spielend in die grosse Stube. Mariachis sind die bekannten Musiker aus Mexico mit Gitarren, Geigen und Trompeten. Sie sind an Geburtstagspartys sehr beliebt. Die Eltern von Aline, welche ihren Geburtstag feierte, haben ihr dies geschenkt. Aline scheint zwischen 25 und 30 Jahren zu sein und war sehr hübsch. Die Mariachis spielten rund eineinhalb Stunden und sangen dabei sehr viel. Die Gäste konnten dabei stets Lieder wünschen. Bei vielen Familienangehörigen der Familie von Isaac wurde ich schnell zum Highlight. Der Sänger der Mariachis fragte mich nach einem Liederwunsch. Jemand anders hätte wohl geschweigt oder gesagt "no sé", was soviel bedeutet wie ich kenne kein Lied zum Wünschen. Doch ich wünschte zum Erstaunen von allen Angehörigen das Lied "la cucaracha". Doch ich sagte es nicht einfach so, ich stand auf und sang es ungefähr so "la cucarachaaaa, la cucarachaaaa, laaaalalalalalaaaa"...schallerndes Gelächter fiel durch die Stube, einige Personen konnten nicht mehr vor lachen. Zu meinem Überraschen konnten die Mariachi das Lied nicht und erklärten mir, das Lied sei eher ein Volkslied der armen Bevölkerung welches nach Europa übergeschwappt war. So habe ich es jedenfalls verstanden. Dennoch musste ich den ganzen Abend und den darauffolgenden Tag meine Freunde und die Familienangehörigen hören wie sie das Lied "la cucaracha" sangen. Habe ich ja wiedermal den Vogel abgeschossen.

Wir hatten weiter einen sehr lustigen Abend mit viel Cuba libre (Rum mit Cola). Die eine Person hatte am Schluss wohl auch ein bisschen zu viel von dem Getränk abbekommen. Nein, ich war nicht diejenige Person, worauf ich ziemlich stolz bin, denn es war doch ziemlich viel Rum.

Am nächsten Tag genossen wir die Sonne in Toluca mit Fussball, chillen und dem Hund Isaac's. Dieser war noch sehr jung und verspielt. Zuerst wollten wir eigentlich Fussball spielen, doch am Schluss artete es zu einer Jagd nach dem Hund aus, welcher sich meinen Hut geschnappt hatte und so die Aufmerksamkeit auf sich gerichtet hat. So verging der Tag und wir kehrten zurück nach Mexico D.F.

Inzwischen ist eine neue Woche angebrochen. Ich lerne stets noch viel Spanisch. Meine Fortschritte sind aber gross, jeden Tag lerne ich mehr und mehr. Nebenbei mache ich mir auch viele Gedanken über Bere und mich. Irgendwie weiss ich nicht genau, wie es zwischen uns steht. Mit meinen noch wenigen Spanischkenntnissen ist dies auch nicht ganz einfach, herauszufinden. Dazu kommt noch etwas. Aus Höflichkeit habe ich Bere nie gefragt, wie alt sie ist. Ich muss zugeben, ich erwartete auch immer wieder, dass sie mir einmal sagt, wie alt sie ist. Aber dies muss von mir aus gesehen von ihr kommen. Meine Vermutung ist, dass sie trotz ihres jungen Aussehens wohl älter ist, als ich denke. Vielleicht möchte sie es mir darum nicht sofort sagen. Tja, so bleibt es ein Geheimnis und ich werde wohl noch einige Gedanken darüber machen...Sehen wir mal, wie sich das Ganze in den nächsten Tagen und Wochen entwickelt.













Montag, 23. Juli 2012

Lustiger Abend bei René und Carlos / Chapultepec und Coyoacan

Lustiger Abend bei René und Carlos

Bewaffnet mit meinem I-Phone, etwas Geld und meiner Kamera begab ich mich am Freitag auf das Abenteuer "wie finde ich ohne Taxi den Weg von der Strasse José Marti/Sindicalismo nach Maria/Nativitas". Erste die Adresse meiner Wohnung, zweite die Adresse meiner Freunde René und Carlos. Ein ähnliches Projekt hatte ich bereits in San José erfolgreich bestanden. Der Unterschied ist, dass San José wohl keine Million Einwohner hat, Mexico D.F. hingegen rund 25 bis 29 Millionen. Alleine in dem Zentrum, in den wir uns befinden, leben rund neun Millionen Menschen. Die Fläche von Mexico D.F. im Zentrum ist rund 1500 km²,  als Vergleich können wir Zürich nehmen mit rund 92  km².

Zuerst ein viertelstündiger Fussmarsch. Erste Fussmärsche sollte man in dieser Stadt besser mit ortskundigen Personen machen. Rot heisst hier nicht immer gleich rot. Vor allem sollte man berücksichtigen, dass die Autos bei Rot noch abbiegen dürfen. Wann genau habe ich bis jetzt noch nicht herausgefunden. Auf jeden Fall sollte man beim überqueren der Strasse das im Kindergarten gelernte Sprüchli "Luege, lose, laufe" sehr gut beachten. Nach meinem Fussmarsch bin ich bei der Busstation angekommen. Die Busfahrt kostet rund zwanzig bis dreissig Rappen und ist ein wenig teurer als die Subway. Man bezahlt ein Mal und man kann fahren, solange man muss oder möchte. Es gibt keinen Fahrplan, aber die Busse und Subways kommen rund alle drei bis fünf Minuten. Wenn der Bus oder die Subway voll ist, quetscht man sich in die Menge oder man wartet auf den nächsten. Nächster Halt, Chilpancingo, ich steige aus und gehe Richtung Subwaystation. Es folgen einige Minuten mit der ersten, dann einige Minuten mit der zweiten Subway. Es ist sehr einfach, wenn man das System versteht, doch zuerst muss man es verstehen. Es folgt ein weiterer Fussmarsch, bis ich das grüne Haus der Familie Aguilar Oliveira erkenne.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich das Haus betrete. Bei meinen letzten beiden Aufenthalten in Mexico konnte ich jeweils bei ihnen leben. René und ich deckten uns reichlich mit Bier und Rum ein. Bis die anderen Gäste eintrafen, hatten wir uns noch viele Erlebnisse, Abenteuer und Geschichten seit dem letzten Treffen zu erzählen. Dann trafen die anderen Gäste ein. José, ein guter Freund Carlos. Er lehnte aufgrund zu hohem Alkoholkonsums des letzten Wochenendes ein Bier ab, welches er aber nach einigen Überredungsversuchen trotzdem genoss. Isaac, auch ein guter Freund der beiden Brüder, den ich bereits aus älteren Zeiten kenne mit seiner Freundin folgte später. Zusätzlich eingefunden haben sich Maggie und ein weiteres befreundetes Paar der beiden. Maggie ist halb Mexicanerin, halb Japanerin. Ihre Mutter ist aus Japan. Die Freundin aus dem anderen Paar kommt aus der Nähe von Evian und ist aus Frankreich. Die Liebe hat sie nach Mexico D.F. gezogen und arbeitet nun in einem mexicanischen Reisebüro.

Der Abend war sehr lustig. Nach einigen Bieren gingen wir zu Rum über. Ich wusste eigentlich aus anderen Abenden, dass man nicht zu viel Rum trinken sollte, dennoch trank ich mit allen genüsslich Rum bis in die frühen Morgenstunden. Wir diskutierten, sprachen über alte Erlebnisse, über das letzte Wochenende von José und Carlos und amüsierten uns herrlich über deren Videos in welchen deutlich zu erkennen ist, wieso José das Bier zuerst abgelehnt hat. Es folgten Tanzversuche in welchen ich mich sehr gut behauptete, Discofox-Kurs sei Dank! Gegen den Morgen wurde dann noch das Karaokeprogramm ausgepackt und wir sangen bis es wieder hell in den Strassen Mexicos wurde. Ich hoffe doch sehr, dass ich die gemachten Videos nie sehen muss...

Chapultepec/Coyoacan

Am Sonntag Mittag holte uns Claudia, die Freundin von Bere, vor unserem Gebäude ab. Mit dabei, Claudia's Mutter, ihr acht Jahre alter Sohn Luis und die Hündin Mina. Als erstes wurde mir mitgeteilt, dass wir nach Chapultepec fahren. Dies ist ein Park mitten in der Stadt. Claudia erwähnte noch als Witz, dass wir eigentlich wegen der Hündin dorthin fahre, was sich später auch so herausstellte. Sehr viele Familien, Paare aber auch Einzelpersonen geniessen am Sonntag die Zeit in Chapultepec. Fast alle haben ihre Hunde dabei. Die Hunde werden freigelassen und können sich mit anderen Hunden treffen. Jede Sorte von Hunden kann man dort sehen und es gilt, der schnellere ist der Gewinner. Die Hunde machen fights um irgendwelche Äste, Bälle und was sonst auf dem Boden liegt. Jüngere Hunde schauen dem Treiben vorerst zu. Bere sagte mir, ich soll die Hundehalter mit ihren jungen Hunden am Steg beobachten. Die Hunde werden an der Leine in den See geworfen. Die Hunde müssen selbst wieder an Land schwimmen, ohne vorher einmal im Wasser gewesen zu sein. Dies sah ziemlich lustig aus. Die Hunde lernen so zu schwimmen. 

Um uns auszuruhen gingen wir in ein Lokal, wo es hauptsächlich Früchte gab. Bere wollte, dass ich mal alle Früchte durchprobiere, was ich auch tat. Wieso dass die Dame hinter der Fruchtbar Chilli und Zitrone über die Früchte tat, war mir nicht klar. Denn es nahm sehr viel Geschmack der meist feinen Früchte. Einige dieser Früchte störten aber meinen Brechreiz sehr. Ich werde sie wohl nicht mehr essen in Zukunft. Wie die anderen Jahre in Mexico waren Tabletten gegen einen verstimmten Magen immer in meiner Reichweite. Auch diesmal konnte ich nicht darauf verzichten. Zu viel Chilli in einer Woche lässt meinen Magen brodeln.

Es folgten weitere Stunden in Coyoacan. Dies ist ein sehr schöner Ort mit vielen Markständen. Man kann dort sehr viel beobachten und hat auch sehr gute Möglichkeiten, schöne Fotos zu machen. Coyoacan wird so genannt, wegen den Koyoten. In der Wüste gibt es sehr viele davon. Vielleicht finde ich einmal heraus, wieso der Ort in Mexico City nach diesen Koyoten genannt wird. Wir klapperten die Markstände ab und blieben bei der Mole hängen. Mole ist ein mexicanisches Gericht aus Chilli, Beeren, Früchten und Schokolade. Es wird einige Stunden gekocht und schmeckt danach wunderbar. Ich konnte mich ein wenig durch alle Moles durchprobieren. 

So ging der Tag zu Ende. Ich lernte einiges über Sonntagsausflüge in Mexico, Früchtecocktails mit Chilli, Hunde im Überfluss, Märkte in Coyoacan und vieles mehr. Bere hat noch immer nicht aufgegeben, mir mehr und mehr spanisch beizubringen. Dies liegt auch sehr in meinem Interesse...








Freitag, 20. Juli 2012

Bybye Costa Rica / Hola Mexico D.F.

Letzte Stunden in Costa Rica

Es ging los, auf nach Heredia. Mein Ziel war die ehemalige Schule von Christa. Sie gab mir ein Geschenk für die Rezeptionsdame und eine Lehrerin mit. Mit dem Taxi rund eine halbe Stunde entfernt von San José kam ich in der Schule an. Die Lehrerin von Christa hatte sehr Freude, die Tränen standen ihr sehr nahe. Ein schönes Erlebnis welches ich an meinem letzten Tag in Costa Rica noch erleben konnte. Nachdem ich die Schule verlassen hatte bemerkte ich die vielen Stände in den Strassen Heredias. Ich probierte mich ein bisschen durch die Essensstände und bemerkte schnell, dass ich das Geld für die heimfahrt buchstäblich verfressen habe. Es folgte Projekt "zurückfinden von Heredia in das Hostel". Ich hatte rund drei Stunden. "Entschuldigung, ich möchte gerne in ein Hostel in San José". Der Busfahrer schaute mich nur verdutzt an und erklärte mir etwas, was ich nicht verstanden habe. Ich stieg trotzdem ein. Statt an der Avenida 2, calle 28 hielt der Bus an der Avenida 12 calle 58. Schön, es folgte ein rund zweistündiger Marsch nach Hause. Rund ein Dutzend Ticos und Ticas mussten mir weiterhelfen, bis ich mich durch das Strassenlabyrinth  gekämpft hatte und das Hostel dann doch noch gefunden habe. Projekt erfolgreich bestanden und einige Brocken spanisch dazu gelernt.

Der Wecker klingelte um 4.45 Uhr. Zuerst etwas verwirrt über die frühe Weckzeit bemerkte ich schnell, dass mein Flug nach Mexico bevorstand. Schnell die letzten Dinge eingepackt und schon gings los an den Flughafen Santamaria in San José. Der Name des Taxifahrers war Luis-Angel. Er erzählte mir viele interessante Geschichten über Costa Rica und seiner Familie. Er habe sechs Kinder und die schönste Frau der Welt, welche nach seinen Taxifahrten auf ihn warten. Zusätzlich wollte er wissen, wieso ich eigentlich noch spanisch lernen möchte, ich spreche bereits sehr gut spanisch...jajaja, guter Joke. Noch ein letztes Pura Vida und ich bin am Flughafen. Als erstes möchten die Behörden am Flughafen, dass man eine Abflugssteuer bezahlt. Für alles versuchen sie, eine Steuer zu erheben. Die Steuer nur ungern bezahlt ging ich durch die Passkontrolle und dann ab in das Flugzeug, Mexico, ich komme...

Ankunft in Mexico

Sonst habe ich die Gefühle nach der Heimat erst, wenn ich über die Alpen fliege und der Flughafen Zürich sehr nahe ist. Doch diesmal hatte ich bereits eine Art Heimatgefühle, als ich über die riesige Stadt Mexico D.F. (Mexico City) flog. Ich habe mich inzwischen richtig in diese chaotische, lebhafte, manchmal schlecht riechende aber trotzdem sehr schöne Stadt verliebt. Man fliegt rund zwanzig Minuten über die Stadt und sieht nur Häuser, als würde man über das Meer fliegen. Doch unter dem Flugzeug spielt sich in jedem Quartier leben ab. Geschichten entstehen durch jede der 25 Millionen Personen, welche in dieser Stadt leben. Die Stadt ist in allen Quartieren ziemlich verschieden und dennoch leben die unzähligen Menschen gut miteinander zusammen. Man kann das Leben in Mexico D.F. fast nicht beschreiben, mann muss es selbst erlebt haben und noch schöner und eindrücklicher, mit den Menschen zusammengelebt haben und ein Teil der 25 Millionenstadt gewesen sein. 

Tienda Iusacell rechts neben dem Check-out war die Vorgabe von Bere. Ich war da, Bere nicht. Durch den vielen Verkehr wusste ich, dass dies normal ist und wartete auf sie, fünfzehn Minuten später kam sie mir auch schon lächelnd entgegen. Ich wartete an diesem Flughafen auch schon eineinhalb Stunden auf meinen guten Freund René, ohne funktionierendes Handy und ohne Adresse seines Hauses. Dennoch wartete ich damals einfach ruhig auf den Bänkchen, bis er eintraf. Man muss den Menschen hier einfach vertrauen, denn sie werden kommen, früher oder später...

Der vom Reisen etwas herangewachsene Bart machte Bere am Anfang einige Stirnrunzeln, aber sie nahm in mit Humor. Ich versprach ihr auch, mich möglichst schnell zu rasieren. Wir kamen in unserem Zuhause an. Die Mutter von Bere arbeitet als Krankenschwester und bildet die Studierenden aus. Sie hat dabei eine Wohnung, welche sie an Studierende von Auswärts vermietet. Zur Zeit wohnt nur eine Person in dieser Wohnung, so haben Bere und ich genügend Platz. Ich schätze es sehr, wie Bere sich die Zeit genommen hat, mir in meiner Situation zu helfen. Meine Schwierigkeiten mit dem Spanisch sind immer noch riesig. Dies bemerkte ich vor allem beim Abendessen. Mir lief der Mund zusammen als ich den Fleisch-Salatteller des Nachbartisches beobachtete und freute mich sehr darauf. Statt dessen gab es aber Reis mit Bananen. Wie fein...Für mich war es ein ziemlich kulinarischer Tiefflieger, würgte es aber dennoch mit etwas Ananassaft herunter. Ich wollte bereits das Bezahlen regeln. Es folgte aber noch ein Fleisch-Salatteller, juhui, doch nicht zu früh gefreut. 

Die erste Nacht verging und Bere erzählte mir den Tagesablauf. Wieder nichts verstanden aber dennoch genickt. Ob das wohl gut geht. Etwas später erreichte ich mit dem Laptop unter dem Arm die Zahnarztpraxis, in welcher Bere arbeitet. Ich wartete dort einige Zeit und bemerkte wieder einmal, dass ich lieber nicht genickt hätte...wie lange musste ich wohl auf sie warten?!? Sie kam aber einige Zeit später und sagte mir, es ginge wohl etwas länger. Ich verbrachte den Nachmittag anschliessend in einem Einkaufscenter, welches ziemlich gross war und die Zeit schnell verging. Der Tag ging weiter und wir fuhren gemeinsam in eine Trainingshalle. Sie stellte mir ihre Freunde und Freundinnen des Cheerleadervereins vor. Dieser Verein ist mit den schweizerischen Turnvereinen sehr zu vergleichen. Nun bin ich also in den TV Mexico City geraten. Bere erklärte mir aber, dass es sehr viele von diesen Vereinen gibt in der Stadt. Wir erlebten einige lustige Momente à la "Hallo, ich bin Marc, aber keine Angst, ich bin kein Gringo (Amerikaner, welche in Mexico nicht sehr beliebt sind)"..."schön dich kennenzulernen Marc, ich bin aber eine Gringa". Man weiss es nie und ich hüte mich wohl nächstes Mal besser vor solchen Sprüchen.

Die Tage vergehen und ich erlebe viele lustige und schöne Momente in Mexico D.F. Wie es zur Zeit weitergeht, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich werde aber bestimmt noch viele meiner Freunde in Mexico treffen und ich werde Bere besser kennenlernen. Bestimmt werden wir aber mehr in den nächsten Posts erfahren. Ich selbst bin schon ziemlich gespannt, wie es weitergeht.










Montag, 16. Juli 2012

Backpapers San José / Aufbruch von Playa Junquillal

Backpapers Hostel in San José

Ich befinde mich zur Zeit in einem Backpapers Hostel und schreibe weitere Zeilen in meinem Blog. Im Hintergrund gemütliche Chill-out Musik aus Frankreich, der USA und natürlich von Costa Rica. Bereits habe ich wieder einige Bekanntschaften gemacht. In solchen Backpapers Hostels trifft man immer sehr interessante Personen mit den noch interessanteren Geschichten. Meist Personen auf der Durchreise und auf der Suche nach einem neuen Reiseziel. Einige jedoch auch um wieder einmal ein paar Tage auszuruhen und wieder neue Leute kennenzulernen. Doch bestimmt denkt sich wohl nun die eine oder andere Person, warum um Himmels Willen befinde ich mich in einem Backpapers Hostel in San José?!? Nein, es ist kein Bustransfer an den Flughafen und ich habe mich auch nicht in den falschen Bus gesetzt, was durchaus möglich sein könnte. Ich habe das Backpapers Hostel letzte Nacht um etwa neun Uhr betreten. Das Spanisch und das Englisch des Jungen an der Rezeption konnte ich aufgrund seiner Mühe mit seiner Zahnspange zu sprechen nicht verstanden. Ich folgte ihm und nickte gelegentlich. Kurz einige Mails gemacht und einigen Personen mitgeteilt, dass ich nun in San José bin  und dann gings ab ins Bett. Die Reise nach San José und auch das Geschehene haben mich ziemlich müde gemacht.

Aufbruch vom Hotel Hibiscus und Playa Junquillal

Wieder sind einige Tage in Costa Rica vergangen. Ich verbrachte die meiste Zeit am Strand, ging joggen, schrieb Blogs oder amüsierte mich sonstwie mit dem Laptop. Andere Möglichkeiten hatten wir nicht, da unser Bus vorgeführt wurde. Zwischendurch machte ich mir einige Gedanken, wie man einen Flyer für die Touren machen könnte. Ich wollte mir die Aufgabe jedoch für noch regnerische und einsamere Tage aufsparen. So blieb es bei Ideen.

Es folgte der Samstag. Es war ein bewölkter Tag. Die Wolken hingen bereits am Morgen über Playa Junquillal. Endlich kam jedoch am Nachmittag der Bus zurück. Einige Minuten später fuhren wir in die Los Amigos Bar. Einige Personen, die ausgewandert sind, spielten ein Spiel. Wir genossen nebenbei einige Biere. Ein anderes Mal wollte ich jedoch gerne einmal mitmachen. Soweit wird es aber nie kommen, dies wusste ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Barbara, die bereits einige Jahre in Playa Junquillal lebte, fragte mich, ob ich am Sonntag gerne Golf spielen möchte. Ich gab ihr eine positive Antwort und freute mich auf den Tag danach. Es wäre für mich das erste Mal gewesen, nicht einfach nur den Abschlag zu spielen.

Der Abend des Samstags veränderte die ganze Situation im Hotel Hibiscus und meiner Zeit an der Playa Junquillal. Auf diesen Abend und das Geschehene werde ich aber nicht weiter eingehen. Ich habe aber gelernt, dass ich in Zukunft mit meinem Mundwerk etwas vorsichtiger umgehen sollte, vor allem wenn ich getrunken habe. Nicht alle Personen nehmen das Gesagte gleich auf und machen sich eventuell mehr Gedanken darüber, als andere.

Es ist neun Uhr fünfzehn morgens. Die Sonne scheinte von ihrer schönsten Seite, der Strand war wunderschön. Doch es sind meine letzten Impressionen von Playa Junquillal gewesen. Den Rucksack gepackt stand ich schwitzend am Strassenrand und wartete auf elf Uhr. Dann sollte der Bus nach Santa Cruz kommen. Schon bald hielt aber jemand an und fragte, ob ich mitfahren möchte. Es waren die Besitzer der Strandbar. Mit der ganzen Familie fuhr ich in Richtung Santa Cruz. An einer Kreuzung luden sie mich aus.

Schnell kam schon der Bus nach Santa Cruz. Der Bus war ziemlich voll. In Santa Cruz angekommen ging ich sofort in ein Internetcafé, um meine Freunde und Freundinnen aus der Schweiz und Mexico zu informieren, was passiert war. Ich bemerkte, wie wichtig die Kommunikation über Internet derzeit war. Bevor ich in der letzen Nacht schlafen ging, konnte ich nur noch kurz informieren, was passierte. Wie es weiterging, konnte ich leider nicht mehr mitteilen, da das Internet ausgeschaltet wurde. So bemerkte ich im Internetcafé an den vielen besorgten Nachrichten, wie viele Personen sich Sorgen um mich machten. Ich informierte alle und wir waren alle sehr erleichtert.

Ich wartete einige Stunden in Santa Cruz auf den Bus. Doch es waren schnelle Stunden, da es ziemlich viel zu beobachten gab. Taxifahrer mit den grössten Schrotbüchsen in denen ich Angst gehabt hätte, mitzufahren, sehr junge Frauen oder besser gesagt Mädchen, welche wohl noch nie was vom Verhüterli gehört hatten, Strassenköter welche ständig meine Nähe suchten, ich aber eher von ihnen flüchtete und viele weitere lustige Momente, die man nicht vergisst. Der Bus kam und ich verbrachte rund 5 Stunden in dem stickigen Bus und weiss nun, wie es ist, wenn ein Bus eine Vollbremse macht, oder besser gesagt alle fünfzehn Minuten.

Wie geht es weiter

Nun werde ich noch den heutigen Tag in San José verbringen. Am Nachmittag bringe ich noch ein Geschenk nach Heredia in eine Schule, welches ich von Christa erhalten habe. Sie verbrachte auch einige Zeit in Costa Rica und fragte mich, ob ich eine Lehrerin und die Rezeptionsdame überraschen könnte. Die nächsten Blogs werden von Mexico kommen. Morgen werde ich nach Mexico fliegen. Ich habe sehr viele Freunde überall in Mexico, vor allem in Mexico D.F., die sich sehr über meinen Besuch freuen werden. Gerne beziehe ich mich auch auf meinen ersten Blog und dem Post "Spanisch in 5 Tagen". Dort erzählte ich von meinem Besuch aus Mexico. Sie wird mich am Flughafen in Mexico abholen und mich für die erste Zeit bei ihr aufnehmen...

Mittwoch, 11. Juli 2012

Strände dieser Welt / Interessant interessant

Es ist Nachmittags um halb zwei und ich widme mich wieder einmal meinem Blog. Am liebsten schreibe ich meine Posts mit einer Brise Musik meines Geschmacks. Meist sind dies elektronische Klänge, welche meine Hirnzellen aufs Beste erfrischen und die Gedanken für gute Zeilen anregen.

Nun bin ich rund eine Woche in Playa Junquillal. Ich habe bereits viel erlebt. Inzwischen kommen mir immer mehr und mehr Ideen, wie ich meinen Blog noch ausschmücken könnte. Über jedes noch so kleine Erlebnis könnte man wieder Seiten füllen.

Strände dieser Welt

Heute Morgen  war ich wie die letzten Tage am Strand. Wer sich den Strand hier vorstellt wie in Rimini, Ayia Napa, Lloret de mar oder wie die beliebten Badeorte in Europa alle heissen, liegt falsch. Es reihen sich keine Discos, Bars und Einkaufsmeilen aneinander und der Strand ist noch nicht von unzähligen tausenden Touristen belegt. Man hat kein Problem um sich von der Strasse in das Meer zwischen all den Tüchern und Fleischmassen zu bewegen. Der Massentourismus hat hier noch nicht Einzug gehalten, obwohl im Vergleich vor 20 bis 30 Jahren deutlich mehr läuft. Zu dieser Zeit waren die Strände und Orte hier noch gemütliche Fischerdörfer oder Ansiedlungen. Am Strand ertönen nur die Wellen des Meeres, das Gezwitscher der Vögel und bei gutem Wind die südamerikanische Musik der Bar Junquillal. Man wird also nicht von der einen Seite von der Musik pupertierender Mädchen, von der anderen Seite noch mehr pupertierender oder bereits überpupertierter Jungen dessen Musik sich genau bei deinem Liegeplatz trifft belästigt. Kein Bum Bum von der einen und kein "put your hands up in the air" von der anderen Seite.

Wir waren wohl alle einmal jung, übermütig und auf der Suche nach dem Fun eines Partybadeortes. Ich war es auch und genoss es hauptsächlich in Rimini, Plattensee, Gran Canaria und Cancun. Wobei bei Cancun ist es noch was anderes, dorthin ich im Zusammenhang mit meiner Zeit in Mexico. Es war jeweils ein super Zeit mit viel Party und Alkohol. Auch bekannt ist dabei das Gefühl nach einer weiteren Woche Urlaub um sich von diesem Urlaub zu erholen. Am Schluss denkt man an die Zeit am Urlaubsort zurück. Man hatte viel Fun und Spass und erinnert sich an die einen oder anderen lustigen Momente zurück, falls dies noch funktioniert, und schmunzelt.

Die Zeiten ändern sich und ich liege an der Playa Junquillal inmitten der wunderschönen Natur. Auch hier gibt es Badegäste, doch weit weniger als sonst wo. So lag ich heute auf meinem Badetuch mit dem Buch über Costa Rica, welches ich als Abschiedsgeschenk meiner Mitarbeiter der Gemeinde Rüschlikon erhalten habe. Heute hatte ich keine Lust auf das Wasser oder dann erst später. So las ich in dem Buch und machte zwischendurch einige Liegestützen und Rumpfbeugen. Schliesslich wollte ich doch schnell mal beginnen zu surfen. Die Fitness hat in der letzten Zeit etwas nachgelassen und auch mein Bäuchlein macht noch nicht die beste Falle. Gerne möchte ich etwas trainierter sein, um zu starten.

Interessant, interessant

So las ich vieles über Costa Rica. Dabei habe ich erfahren, dass Costa Rica ein ziemlich junger Staat ist. Nach längerem Nachlesen bemerkte ich auch, dass wir noch mitten in der Entstehungsgeschichte sind. Bürgerkriege und Verfolgung Einheimisch ist noch nicht weit zurück. Heute gibt es in Costa Rica kein Militär mehr. Dies ist aber noch nicht lange so und die Wirtschaft scheint eher rückläufig statt fortschrittlich zu sein. Der Früchteexport war lange die Haupteinnahmequelle. Ausländische Firmen siedelten sich kaum an. Der einzige stärker werdende Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Derzeit besuchen mehr als eine Million Touristen Costa Rica. Tendenz steigend. Das Land setzt sich sehr dafür ein, dass Naturpärke bestehen bleiben und die Landschaft geschützt wird. Dies zieht viele Urlauber nach Costa Rica.

Zusätzlich habe ich auch viel über Pflanzen, Tiere und Landschaft gelernt. Vor allem von der Region Guanacaste. Wie interessant, mit sarkastischem Hintergrund gedacht, mögen nun viele denken. Vor einiger Zeit musste mir wohl auch niemand etwas über Landschaften und Pflanzen erzählen..."Spinnsch eigetli mich met so öpisem vollzlabere"...so hätte ich gedacht. Doch nun bin ich ein Teil dieser Natur und Region und möchte gerne wissen, womit ich hier lebe. Ich werde bestimmt noch einige Male auf Geschichte, Kultur, Menschen und Landschaft zurück kommen.

Zur Zeit ist unser Bus in Reparatur und wird neu vorgeführt. Er wird wieder durchkommen, wie alle anderen Jahre zuvor. Wieso es diese Prüfung gibt, kann ich nicht sagen, aber wohl die meisten Autos würden in der Schweiz nicht mehr zugelassen. Wir müssen also zur Zeit ohne Bus auskommen und wir bewegen uns meist zwischen unserem Hotel, Supermarkt und Strand. Viel weiter kommt man ohne Bus nicht. Vor rund zwei oder drei Tagen ging ich joggen. In der Hälfte begann es zu regnen, ziemlich fest. Doch dank der Tatsache, dass es trotzdem warm bleibt, ist dies nur halb so schlimm. Einige verdutzte Blicke Einheimischer kamen mir dann aber trotzdem entgegen. Was hatte wohl dieser hellhäutige mitten im Dschungel mit durchnässten Adidas Sportkleidern zu suchen?!? Bei der Rückkehr viele Ticos die mitjoggten, da sie auch von dem Regen überrascht wurden. Doch die Stimmung blieb trotz Regen immer gut, was mich sehr verwunderte. Pura Vida, Pura Vida wurde einander gewünscht und ein Lächeln aufgesetzt.














Montag, 9. Juli 2012

Auf nach Playa Junquillal / Ankunft im Hotel Hibiscus

Auf nach Playa Junquillal

Mit dem Führerausweis in der Hand sind wir wieder im Casa de Suiza eingetroffen. Es blieb nur wenig Zeit, um alle Habseligkeiten einzupacken und alles in unseren Bus zu verstauen. Mit meinem Reiserucksack ist es sehr praktisch, alle Dinge wieder möglichst schnell einzupacken und die Weiterreise anzutreten. Vor meiner Reise habe ich mich sehr gut über die Gepäcksituation während dem Reisen informiert. Zuerst bei Personen, welche auch bereits eine Reise gemacht haben und danach im Outdoor SportXX. Der Herr dort konnte mir noch viele Tipps geben. Er hat selbst auch viele Länder bereist und hat dann in einem südamerikanischen Land seine grosse Liebe gefunden. Mit Frau und Kinder sei die unbekümmerte Art zu reisen nicht mehr möglich. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Dennoch reise er hin und wieder mit der ganzen Familie in der Welt herum.

Kurz von Stöckli Schorsch und seiner Gattin verabschiedet und die Reise nach Playa Junquillal beginnt. Sehr gerne wollten wir bei der Hinreise einen ausgewanderten Deutschen besuchen. Er ist Metzger und mache die besten Würste von Costa Rica. Wir wollten uns einige seiner Würste besorgen. Leider war er nicht zugegen. Vielleicht ein anderes Mal. Die Reise führte zuerst durch hügeliges Gebirge. Christian erklärte mir, dass die Strasse neu sei. Es wurde rund dreissig Jahre geplant. Trotz der langen Planung wurde nicht berücksichtigt, dass die lehmartigen Hänge bei dem Regen auf die Strassen rutschen könnten. So vergingen noch einmal Jahre, um die Hänge zu sichern, bevor die Strasse eröffnet werden konnte. Nach einiger Zeit folgte auch bereits der erste Regen, der aber nach einigen Minuten wieder beendet war. Trotz der Tatsache, dass es sich um eine Schnellstrasse handelt und die Mindestgeschwindigkeit bei 40 km/h lag, gab es Ticos und Ticas die auf den Strassenseiten ihre Ware verkauften, Velo fuhren oder sogar der Strasse entlang joggten.

Die Schnellstrasse war beendet und wir landeten auf der weltberühmten Panamericana. Diese beginnt in Alaska und endet erst ganz unten in Argentinien. Sehr beliebt für Reisende. Vor allem gibt es viele Motorradfahrer, aber auch Lastwagen. Dies konnte teilweise sehr störend wirken, da diese nur sehr langsam fuhren. An der berühmten Hafenstadt Puntarenas vorbei verliessen wir nach rund 45 km die Panamericana wieder. Christian zeigte mir noch einige Goodies, welche auf der Hinreise zu bestaunen sind wie zum Beispiel Papageien und Krokodilbeobachtungspunkte. Dies sind doch einige specials, die man sehen kann wenn man die Hinreise mit unserem Transfer bestreitet. Die Strassen wurden immer schlechter, Schlaglöcher wurden häufiger und die letzten Kilometer waren dann nur noch Schotterstrecke.

Ankunft im Hotel Hibiscus

Wir erreichten nach langer Fahrt von San José nach Playa Junquillal das Hotel Hibiscus. Ich habe das Hotel vorher erst im Internet gesehen. Es wurde nicht zu viel versprochen, es ist wunderschön. Zwar einfacher, als jene Hotels, welche ich bis jetzt in meinen Urlauben angetroffen habe, jedoch viel gemütlicher. Viel Natur, Pflanzen und Palmen umgeben das Hotel. Christian zeigte mir bereits die wichtigsten Dinge des Hotels und ich checkte in mein Zimmer ein. Kaum angekommen begrüsste mich die Natur. Es regnete wie aus strömen. Einige Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ist dies einfach nur die Regenzeit oder will mir hier die Natur speziell Hallo sagen?!? Das erste war wohl eher der Fall. Der Regen hier ist jedoch weit weniger schlimm als in der Schweiz, dennn es bleibt warm.

Schnell bewegten wir uns rund 100 Meter weiter an den Strand, wo die Bar Junquillal, besser bekannt als Sunset Bar, auf uns wartete. Ich lernte die ersten Personen kennen und genoss einige Biere. Schade, heute leider keinen Sonnenuntergang, da der Himmel noch von vielen schwarzen Wolken belegt war. Wir gingen weiter in die Guacamaya Lodge. Diese Lodge wird von Auswanderern aus Muri geführt. Wir wechselten einige Worte oder besser gesagt Christian. Die Toilette wurde schnell zu meinem besten Freund. "Scheisse!" So mein erster Gedanke, welcher auch ziemlich zutreffend war. Habe ich mir hier im Dschungel bereits etwas eingefangen? Vermutlich war der Grund wohl eher das übermässige Biertrinken am Abend vorher. So, blieb die Vermutung bei diesem Grund und nicht bei irgendwelchen Dschungekrankheiten. Ein Imodium später ging der Abend weiter...Ich hoffe, Imodium wird mich nicht viel begleiten müssen.

Der Abend ging weiter in einer anderen Bar. Ein Aussteiger welcher seit vielen Jahren hier lebt machte ein Fest. Dabei konnte jeder, der nur irgendwie ein Instrument spielen konnte, mitspielen. Es ergab sich eine super Band und viele Oldies erfüllten unsere Ohren. Ein Einzelkünstler aus der USA spielte Mundharmonika und wurde von einem Schlagzeug begleitet. Klang genial. Ich lernte noch Touristen aus der USA kennen und viele andere Personen. Einige dieser Personen werde ich wieder antreffen und werde bestimmt einiges aus ihrem Leben erfahren.

Es folgte ein Schlummertrunk in einem holländischen Hotel. Dort lernte ich noch einige unserer Nachbarn kennen. Es gibt neben unserem Hotel ein Schildkrötenprojekt. Dies ist Freiwilligenarbeit und es gibt immer junge Leute, die dort mitwirken. In der Bar traffen wir auf drei Girls aus der USA, Kanada und England. Alter zwischen 18 und 20. Ich wechselte einige Worte mit der Amerikanerin. Sehr hübsch aber ziemlich eingeschnappt. Dennoch hatte sie etwas interessantes an sich...Wer weiss, vielleicht trifft man sie wieder...Ihrer Art wegen wird man sie wohl wieder antreffen, aber eher nicht mehr viel miteinander sprechen.  Der Tag war nun vorbei und ich legte mich ins Bett...Die erste Nacht beginnt!

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