Samstag, 24. November 2012

Salsa in San Luis Potosí / Razzia in Zacatecas

Schon mal erlebt, dass ein Club von schwerbewaffneten Militärs gestürmt wurde? Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich dies einmal erlebe. Ein spezielles Erlebnis, welches man eigentlich nicht unbedingt erleben muss!

Salsa in San Luis Potosí

Nach Real de catorce war San Luis Potosí der nächste Halt. Viele sagten, die Stadt sei nichts spezielles. Mir hingegen gefiel der koloniale Stil der Stadt. Das historische Zentrum war riesig und es hatte viele schöne Gebäude. Leider muss ich mich nach Real de catorce wieder mit meiner kaputten Kamera zufrieden geben. Die neue, welche ich vor einem Monat gekauft hatte, wurde in Real de catorce Opfer von übermässigem Alkoholkonsum. Ein Mädchen namens Alejandra, sehr betrunken und nicht mehr sehr gut auf den Beinen, wollte mit meiner Kamera ein Gruppenfoto machen. Leider waren ihre Hände nicht mehr im Stande, eine Kamera zu halten, so liess sie die Kamera fallen. Ich sehe die Schuld aber auch in mir, da ich die Kamera mit in den Ausgang genommen habe. Rückblickend sollte ich wissen, dass dies nie gut kommt. Bereits die dritte oder vierte Kamera wurde aufgrund Ausgang und übermässigem Konsum von Alkohol funktionsunfähig. Eine Kamera sollte irgendwo in der Klewenalp im Schnee liegen und eine befindet sich eventuell noch in Tequisquiapan auf einer Weinfarm. Tja, das kommt davon, wenn man nichts lernt. Ich überlege mir nun, ob ich mir noch einmal eine Kamera kaufen soll, oder bis Weihnachten warten sollte. Vielleicht kommt der Weihnachtsmann auch nach Mexico, wer weiss...

Das Hostel in San Luis Potosí war leer, wieder einmal. Ich frage mich, wo alle Backpacker sind. Aus diesem Grund blieb ich dort nur ein paar wenige Tage. Highlight war ein Salsakurs, welchen ich besucht habe. In der Schweiz besuchte ich bereits einen Discofox Kurs. Bereits dort musste ich einsehen, dass die Tanzschritte nicht gerade mein Ding sind. Ich dachte, eventuell nützt mir die Erfahrung aus Discofox etwas, um Salsa schneller zu lernen. Denkste! Salsa ist nicht leicht zu lernen. Dennoch gab ich mein bestes und konnte ein paar tolle Schwünge hinbringen. Wer weiss, vielleicht lerne ich es in den nächsten Monaten noch besser. 

Es folgte die Fahrt nach Zacatecas. Vor Zacatecas passierten wir einen Checkpoint des Militärs. Wie jedes Mal, war ich wieder einmal der Auserwählte, welcher seinen ganzen Rucksack auspacken musste. Die Militärmenschen sahen meine alte Kamera. Sie wollten unbedingt meine Reisefotos sehen. So zeigte ich ihnen meine Fotos. Ich fragte mich ziemlich, für was das wohl gut sein sollte, aber ja, man macht halt was das Militär sagt. Gerne wollte ich mit ihnen ein Foto machen, welches sie mir aber nicht gestatteten. Ein Militärmann sagte mir, ich solle ich Zacatecas mit keinen Menschen sprechen. Man wisse nie, ob es Personen aus den Kartellen seien. Allgemein solle ich sehr gut auf mich aufpassen, zur Zeit herrsche ein übler Krieg zwischen zwei Kartellen in der Umgebung von Zacatecas. 

Razzia in Zacatecas

In Zacatecas checkte ich erneut in ein leeres Hostel ein. Da ich nicht alleine die Zeit in Zacatecas verbringen wollte, entschied ich mich, in eine legendäre Bar zu gehen. Ich ging in die Bar "las quinze letras". Diese Bar besteht seit 106 Jahren und wird immer noch von der gleichen Familie geführt. Viele Dinge aus alten Zeiten sind immer noch in der Bar zu sehen. Vor vielen Jahren war es Frauen noch nicht gestattet, in eine Bar zu gehen. Früher besuchten darum nur Männer die Bar. Ein WC hatte es damals keines. Das Wasserlassen geschah an der Bar. Man pinkelte traditionsgemäss an die Bar. Die Pinkelrinne besteht immer noch, jedoch gibt es heute ein WC. Man darf nicht mehr an die Bar pinkeln. Ich wollte nicht wissen, wie es in dieser Bar roch, nachdem alle ihr Pipi an die Bar machten. Dem Rat, mit niemandem zu sprechen, trotzte ich. Ich lernte schnell Leute kennen und hatte es sehr lustig mit ihnen. Später gingen wir in einen Club. Dort geschah es. Ich war gerade auf der Toilette als plötzlich schwerbewaffnete Militärs den Club und die Toiletten stürmten. Die Musik wurde ausgeschaltet und ein Militärmann schrie herum, dass sich niemand bewegen darf. Ich vermute, sie suchten jemanden aus einem Kartell. Mir wurde schon ein wenig mulmig bei dieser Sache. Es ist nicht gerade lustig, wenn einige Militärs die geladene Waffe auf die Menschen in dem Club richten. Schnell verliessen sie den Club wieder und es wurde weitergefeiert. Ein Herr sagte mir, dies sei normal in Zacatecas. Sehr oft gibt es diese Razzien. 

Am nächsten Tag besuchte ich die Minen von Eden und fuhr mit der Garaventa Seilbahn. Dies war ein super Ausflug. Zacatecas selbst ist UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt ist von der UNESCO geschützt. Der Touristenführer sagte aber, sie wissen nicht, wie lange noch. Aufgrund der Situation mit dem Drogenkrieg könnte es sein, dass sie den Titel wieder wegnehmen könnten. In den Minen arbeiteten früher Sklaven. Sie förderten dort viele Edelmetalle wie Gold, Kupfer, usw. Die Sklavenarbeiter arbeiteten ihr Leben lang in der Mine. Viele durften die Mine nie verlassen. Die meisten starben zwischen dreissig und fünfunddreissig Jahren.  Trotz den vielen Militärs und Polizei in den Strassen, mag ich Zacatecas sehr. Für mich ist diese Stadt ein weiteres Highlight meiner Reise. 

Heute verbringe ich den letzten Abend in Zacatecas. Ich werde einige Leute wieder treffen, die ich von gestern kenne. Hoffentlich ohne Militärs in den Bars und Clubs. Morgen werde ich dann wieder nach Guadalajara gehen, wo ich Pedro wieder treffe. Mit ihm werde ich dann in den Süden an die Strände gehen. Zur Zeit ist es hier ziemlich kalt. Ich freue mich darum, wenn ich wieder etwas mehr Wärme habe. 






Dienstag, 20. November 2012

Verhältnis in Monterrey / Geisterstadt Real de catorce

Glückliches Verhältnis in Monterrey

Es ist wieder einmal unglaublich, was ich alles erlebt habe in den letzten Tagen. Diese Tage habe ich vorwiegend mit Mexicanern und Mexicanerinnen verbracht und dabei sehr gute Erlebnisse gehabt. Zuerst die unnötige Reise zu den geschlossenen Grotten, dann einige Tage mit einem Mädchen aus Monterrey verbracht, anschliessend eine verrückte Busfahrt nach Real de catorce, dann ein unerwartetes Wiedersehen eines Freundes aus der Zeit in Kanada und nicht wegzudenken die Homeparty in Real de catorce...

Ich beginne mit einem Rückblick nach Puebla. Dort habe ich Rebeca kennengelernt, welche in Monterrey wohnt, in Puebla aber einen Kurs besuchte. Sie versprach mir, Monterrey vorzustellen, falls ich eines Tages nach Monterrey gehen sollte. So kam ich in Monterrey an und setzte mich mit ihr in Kontakt. Leider war sie immer noch in Puebla. Sie werde aber in einigen Tagen zurück nach Monterrey kommen. Da es aber noch eine Weile dauere, soll ich mich doch mit ihren Kollegen und Kolleginnen in Verbindung setzen, eventuell wären sie bereit, mir etwas von Monterrey zu zeigen. Dies liess ich mir nicht zweimal sagen und kontaktierte sie, welche dann auch sofort zusagten. So traf ich am zweiten Abend ihre Freunde und Freundinnen, welche ich noch nie zuvor gesehen habe. Es waren zwei Männer und man höre, rund sechs Mädchen, eine schöner als die andere...Wir hatten einen super Abend und ich habe alle kennengelernt. Am nachfolgenden Morgen wurde ich sofort wieder gefragt, ob ich wieder mit ihnen den Tag verbringen möchte. Ich verbrachte also auch den folgenden Tag mit ihnen. Immer mehr bemerkte ich, dass etwa drei Mädchen auf mich standen. Eine aussergewöhnliche Situation, welche ich in der Schweiz nie erleben konnte. Ich genoss es, wie die drei Mädchen um die Aufmerksamkeit meinerseits kämpften, was auf eine Art ziemlich lustig war. Der Tag und die Nacht vergingen und ich habe mich entschieden, mit welchem Mädchen ich ein gemeinsames Date haben möchte.

Am nächsten Tag wollte ich die Grotten von Garcia besuchen, dies jedoch nicht mit einer überteuerten Tour, sondern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach zwei Stunden fahrt kam ich bei der Talstation der Grotten an. Kein Mensch war da und ich mitten in der steinigen Wüste. Nur ein alter Herr ohne Zähne war zugegen, welcher mir mitteilte, dass die Grotten am Montag geschlossen seien. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste irgendwie zurückkommen. Der Bus war nicht mehr da, also entschloss ich mich, wieder einmal zu stöppeln. Ein Lastwagenfahrer nahm mich dann mit. Er sah ziemlich hässlich aus, viele Narben und hatte eine tiefe furchterregende Stimme. Was habe ich mir da wieder angetan. Ich wechselte einige Worte mit ihm und plötzlich nahm er sein Messer aus seiner Tasche. Etwas erschrocken versuchte ich, die Situation nicht zu verschlimmern und sagte erst mal nichts. "Schau her, mein Taschenmesser ist aus der Schweiz, Victorinox." Er war ziemlich stolz, dass er einen Schweizer in seinem Lastwagen hatte und erzählte mir, sein Messer sei fast heilig für ihn, noch nie habe er ein so gutes Messer gehabt. Etwa eine Stunde später kam ich wieder zurück ins Hostel. Ich hoffte doch sehr, meine Pechsträhne aus den geschlossenen Grotten setzt sich am Abend bei meinem Date nicht fort.

Am Abend dann traf ich Patricia. Sie gab alles für ein gutes Date. Zuerst besuchten wir einige schöne Orte in Monterrey, danach gingen wir essen und zum Abschluss gab es noch ein Bierchen in der stadteigenen Brauerei. Die Nacht verbrachte ich dann nicht gewohnt in dem Gruppenschlafsahl, sondern nur mit Patricia, der Tag mit den geschlossenen Grotten war gerettet...

Patricia und ich besuchten dann zusammen am nächsten Tag die Grotten. Es hat sich gelohnt, die Reise zu den Grotten noch einmal zu machen. Die kommenden Tage verbrachte ich dann nicht mehr im Hostel, sondern in der sehr kleinen Wohnung von Patricia. Wir genossen drei bis vier schöne Tage zusammen, immer mit der Hoffnung, niemand bekäme die Situation mit. Ich war mir aber ziemlich sicher, es wusste jeder, dass ich nicht mehr im Hostel wohnte. Jede Zeit hat sein Ende, so auch die Zeit in Monterrey und die Zeit mit Patricia. Wir verabschiedeten uns und wünschten uns eine gute Zeit. Für beide war zu diesem Zeitpunkt klar, dass dies keine Zukunft haben konnte. Rebeca habe ich bis zu diesem Tag nie gesehen, da sie immer noch in Puebla weilte, dennoch hatte ich eine super Zeit in Monterrey.

Geisterstadt Real de catorce

Nächster Halt, Real de catorce, eine Geisterstadt. Zwei Generationen lang gruben die Spanier in dieser Stadt nach Silber. Einst lebten dort 40'000 spanische Minenarbeiter in Real de catorce. Heute ist die Stadt ein Tourismusmagnet für Leute aus der ganzen Welt. Zuerst war da aber die verrückte Reise von Monterrey nach Real de catorce. Im Bus neben mir nahm eine Familie Platz. Ich kam mit ihnen ins Gespräch. Die Mama offerierte mir ihre Töchtern. Ich konnte eine auswählen. Sie sagte mir wortwörtlich, ich könne eine ihrer Töchter in der Bustoilette beglücken. Sie wolle unbedingt eine Nichte, welche so schön blaugrüne Augen hat, wie ich sie habe. Mein Gott, in so eine Situation bin ich auch noch nie gekommen. Neben dem Heiratsantrag in Puerta Arista ist dies eine weitere verrückte Geschichte, die ich vorher noch nie erlebt habe. Ich erklärte der Mama, dass ich nicht bereit sei für so etwas und sie wohl jemanden anders suchen müsse, um ihre Tochter zu beglücken. Die Töchter waren überhaupt nicht schön, dies ein weiterer Grund für die Ablehnung. In Estacion de catorce angekommen folgte der Ritt mit einem Jeep nach Real de catorce. Die Strasse gerade mal so breit, wie der Jeep, rechts ging es hunderte Meter runter, etwas mulmig war mir da schon. Ich war zusammen mit einigen Jungs aus Monterrey im Jeep, welche mir dann offerierten, in ihrem Hotelzimmer zu nächtigen, gratis. Sofort sagte ich zu und hatte eine super Partynacht mit den Jungs. Das Highlight dieser Geschichte ist ein wiedersehen eines Freundes aus der Zeit in Kanada. "Bist du nicht auch in Kanada gewesen im Jahr 2008?" Habs doch gewusst, dass ich diesen Typen schon mal gesehen habe. Die Vorstellung, dass Mexico Millionen von Einwohnern hat und genau einer, den ich bereits kannte, traf ich wieder.

Die Jungs blieben nur eine Nacht. Ich musste ein Hotelzimmer suchen. Die Hotels waren aber ziemlich ausgebucht. So entschied ich mich, etwas aussergewöhnliches zu machen. Ich suchte mir einige Jugendliche in der Strasse, um nach einer Bleibe zu fragen. Schnell fand ich einige, sie waren ebenfalls aus Monterrey. Ich fragte sie, ob sie noch einen freien Schlafplatz hätten. Überraschend sagten sie zu. Ich konnte also in dem Wochenendhaus dieser Jungs und Mädels nächtigen, ein super Erlebnis. Zusammen machten wir ein BBQ und hatten eine super Homeparty. Mein Gott war dies eine verrückte Party. Aus Spontanität gibt es meist die besten Erlebnisse. Man soll eine Zeit immer dann beenden, wenn sie am besten war. So verliess ich Real de catorce wieder nach drei Tagen. Nun bin ich in San Luis Potosí. Mal schauen, was ich hier wieder erleben werde.












Samstag, 10. November 2012

Austin / Nuevo Laredo - Drogenkrieg Stadt

Letzte Tage in Amerika

Ich bin wieder zurück in Mexico. Letzte Nacht bin ich in Monterrey angekommen. Das heisst, das Zwischenziel, die Reise von Miami zurück nach Mexico, ist erreicht. Ich habe sehr viel erlebt, sehr viele neue Leute kennengelernt, wunderschöne Landschaften gesehen und sehr viel Geld ausgegeben. Bei meinem ersten Stopp nach Miami in St. Augustine wäre ich beinahe davor gewesen, mit dem Flieger zurück nach Mexico zu fliegen, vor allem aus Kostengründen. Doch ich bin nun sehr froh, habe ich meine Reise so fortgeführt, wie ich es vorgehabt habe, auch wenn es etwas mehr gekostet hat. Vor allem in New Orleans und Austin hatte ich eine super Zeit, welche ich nicht missen würde. Die Staaten Louisiana und Texas haben mir sehr gut gefallen. Die meiste Zeit habe ich in diesen Staaten verbracht. Die Menschen in diesen beiden Staaten sind sehr grosse Patrioten, was ihre Staaten angeht. Das Symbol des jeweiligen Staates ist überall präsent. Vor allem in Texas läuft man keine zehn Meter, ohne irgendwo das Symbol des Longhorns zu sehen.

Nach New Orleans besuchte ich vor Austin zuerst Houston. Dieser Halt war vor allem da, um mich von New Orleans zu erholen und mich auf Austin einzustellen. Beide Städte sind als Partystädte bekannt und ich wusste, ich komme nicht ums trinken und Party machen herum. Darum war es eine weise Entscheidung, zwei Tage Ruhe von all dem Trubel zu haben. Houston selbst würde ich sonst nicht besuchen. Diese Stadt hat mich nicht umgehauen. Sie ist die viertgrösste Stadt in der USA und hat eigentlich nicht viel zu bieten. Es gäbe viele Museen und Kunstgallerien zu sehen. Ich bin aber nicht ein grosser Freund von Museen und Gallerien, darum war die Stadt eher uninteressant für mich. Das Hostel hat mir dort aber sehr gut gefallen, auch wenn der Vibe nicht der beste war. Ich habe dort Mel aus Australien kennengelernt. Vermutlich werde ich sie noch einige Male antreffen auf meiner jetzigen Reise, da sie eine ziemlich ähnliche Route machen wird. Sie ist aber bereits etwas älter. Ich schätzte sie zwischen fünfundzwanzig und dreissig Jahren ein. Sie ist aber bereits vierunddreissig Jahre alt. Für ihr Alter sieht sie sehr gut und sehr jung aus.

Austin - University of Texas

Ich verliess Houston mit sehr grossem Stress, da ich beinahe den Bus verpasst hätte. Eine Minute vor Abfahrt sass ich im Bus. Als ich in Austin angekommen bin, waren nicht gerade viele Menschen im Hostel. So entschied ich mich für eine kleine Tour in einer bekannten Strasse Austins. Ständig das Bedürfnis, ein Mädchen kennenzulernen, sprach ich zwei junge hübsche Damen in der Strasse an. Sie sagten, sie gehen in einen Barbershop. Barbershop? Keine Ahnung was das war, aber es klang nach einem Shop und einer guten Gelegenheit, die beiden Französinnen besser kennenzulernen. Sie sagten, eventuell wäre dies nicht der beste Shop für mich und ich meinte, doch doch, auf jeden Fall, ich sei auch auf dem Weg dorthin. In dem Shop angekommen sassen die beiden Mädchen auf einen Stuhl. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Barbershop ein Damencoiffeur war. Es war nicht leicht, den Mädchen zu erklären, dass ich keinen Haarschnitt benötige und meinen Weg fortsetzen werde. Mein Gott, war das peinlich...

Das Hostel in Austin war nicht so schön und sauber, wie das Hostel in Houston. Aber der Vibe war viel besser. ich lernte sehr schnell einige Leute kennen. Während drei Tagen hatte ich eine super Zeit dort. Am ersten Abend lernte ich drei Jungs aus Schweden und James aus Oklahoma kennen. Sein Ziel war, in Austin eine Wohnung und einen Job zu finden, da er zur Zeit arbeitslos war. Es war Wahlnacht. Zuerst wollten wir an der Universitäts Wahlnacht Party teilnehmen. Leider mussten wir feststellen, dass dies ein alkoholfreier Anlass war, so entschieden wir uns, eine Bar aufzusuchen. Die Universität von Texas ist unglaublich gross. Mit rund 50'000 Studenten ist sie eine der grössten in Texas und ist verteilt auf einem Grundstück von 1,4 Quadratkilometern. Es war wie eine Stadt in der Stadt Austin. Für mich war dies sehr imposant. Die Wahlnacht selbst war weniger imposant. Obama wurde wiedergewählt und die Jubelschreie hielten rund zwanzig Sekunden an, nachher war nichts mehr von einer Feier zu erkennen. Die Jungs aus Schweden verliessen die Barmeile früher als James und ich. Wir wählten noch einen Club. Als wir schnell bemerkten, dass sich sehr viele Jungs küssten und die Mädchen nur mit Mädchen tanzten, verliessen wir den Gayclub aber schnell.

Am Tag darauf lernten James und ich im Hostel zuerst zwei Mädels aus der USA kennen. Die beiden waren ziemlich verrückt und ich vermute immer stoned. Die beiden waren arbeitslos, ständig bekifft und wussten irgendwie nicht, was mit dem Leben anfangen. Die eine, sehr schlecht aussehend, dennoch aber nicht abgeneigt, sehr tiefe Dekoltees zu tragen, die andere ziemlich verwirrt, prädestiniert Karten zu lesen und mir von irgendwelchen schwarzen Löchern zu erzählen, welche uns ständig suchen um uns zu verschlingen. Später lernten wir zwei Mädels aus Holland kennen, mit denen wir am Abend auch ausgingen und den nächsten Tag verbrachten. Sie waren sehr lustig und wir hatten eine gute Zeit zusammen. Vor allem die coole Art von Eveline, war nicht zu übertreffen. Sie war erst neunzehn. In der USA nicht einfach, so in eine Bar zu kommen. Sie aber schaffte es aber mit ihrer Schönheit und einem einfachen "Whatsup man" bei der ID-Kontrolle ohne ID reinzukommen. Wir tanzten und lachten viel in der Countrybar, es war ein super Abend. Am Tag darauf erkundeten wir zusammen Austin und am Abend war BBQ im Hostel angesagt. Alle machten mit, wir waren rund zwanzig Leute, die mitmachten. Highligt war mein fünf Zentimeter dickes und zwanzig Zentimeter langes Steak für fünf Dollar. Ein Schnäppchen...

Nuevo Laredo - Drogenkrieg Stadt

Es folgte die Reise zurück nach Mexico. Der Weg führe durch Nuevo Laredo. Diese Grenzstadt ist bekannt als eine der gefährlichsten Städte Mexicos und gehört zu den Top 50 der gefährlichsten Städte der Welt. Hier kommen jährlich hunderte von Menschen bei dem Drogenkrieg ums Leben. Doch ich hatte keine andere Möglichkeit, die Grenze zu überqueren. An der Grenze dann der Beweis. Viel Polizei, viel Militär und es war sogar Blut am Boden zu sehen. Ich denke, hier ist nicht zu spassen. So hielt ich mich zurück, Fotos zu machen. Sehr gerne hätte ich Fotos gemacht von all den Kontrollposten und den Drogenhunden. Ich habe noch selten so schöne Hunde gesehen.

Nun bin ich in der zweitgrössten Stadt von Mexico. Auch diese Stadt war als gefährliche Stadt bekannt vor einigen Jahren, wobei sich aber die Situation verbessert hat. Keine Angst, ich habe mich gut informiert und werde gut auf mich schauen. Am Mittwoch werde ich Rebeca treffen. Ich habe sie in Puebla kennengelernt. Sie möchte mir unbedingt einige schöne Orte zeigen und mich wiedersehen. Sie ist ein super Mädchen, darum werde ich hier bleiben, bis sie zurück in Monterrey ist. Heute Morgen habe ich bereits das erste mexicanische Frühstück genossen und habe bereits wieder mit einigen Menschen gesprochen. Ich bin überglücklich, wieder zurück in Mexico zu sein...





Montag, 5. November 2012

Amerikas älteste Stadt / Partyhochburg New Orleans

Amerikas älteste Stadt, St. Augustine

Der erste Halt meiner Reise zurück nach Mexico war St. Augustine. St. Augustine liegt am obersten Zipfel von Florida. Nach Miami hoffte ich sehr, dass ich an einem wunderschönen Ort ankommen werde. Ich schlief die ganze Nacht im Bus. Mit den ersten Sonnenstrahlen verwachte ich und genoss die ersten Blicke aus dem Bus. Ich bin an tatsächlich an einem paradiesischen Ort angekommen. Mein Herz schlug höher und die Freude über diesen Ort war immens. Es plagte mich ein kleines Hüngerchen, da ich die ganze Nacht im Bus verbracht habe. Ich entschloss mich für ein richtiges amerikanisches Morgenessen mit Eier und Speck. Als ich bezahlen wollte, musste ich feststellen, dass ich kein Bargeld mehr hatte und meine Kreditkarte wieder einmal nicht funktionierte. Wenn ich mal wieder in der Schweiz bin, werde ich mal ein Wörtchen mit der Kreditkartenfirma sprechen. Kann ja nicht sein, dass die Kreditkarte nur selten funktioniert. So musste ich der Kellnerin beichten, dass ich zuerst einen Bankomaten aufsuchen müsse und dafür mein Rucksack hinterlasse. Bis ich den Bankomaten gefunden habe, sah ich bereits das ganze Städtchen. Der Bankomat war so versteckt, dass er kaum auffindbar war. Rund eine halbe Stunde später ging ich mit vollem Portemonnaie zurück ins Restaurant. Mein Rucksack lag bereits auf der Strasse. Die Kellnerin hätte wohl nicht damit gerechnet, dass ich noch einmal auftauche.

St. Augustine soll die älteste Stadt von Amerika sein und hat ein wenig Charme von den Spaniern und Engländern, welche die Stadt besetzt hatten. Zuerst war sie in den Händen der Spanier, dann von den Engländern, später folgten die ersten Amerikaner, dann die Ureinwohner von Amerika bis sie am Schluss wieder in den Händen der Amerikaner war. Die Stadt besteht fast nur aus Häusern aus dieser Zeit, welche aber immer noch sehr gut erhalten sind und heute vor allem Cafés, Bars und kleinen Hotels sind. St. Augustine ist speziell berühmt für das Flagler College. Hier wäre ich gerne zur Schule gegangen. So viele schöne Mädchen habe ich noch selten gesehen. In fünf Minuten habe ich mehr schöne Mädchen gesehen, als in Sins und Wohlen während der ganzen Zeit. Das College war eine alte Residenz. Ein wunderschönes Gebäude. Während den drei Tagen in St. Augustine habe ich mich ziemlich in diesen Ort verliebt. Wer den Ort nicht gesehen hat, kann es kaum glauben. Es war auch ziemlich viel los, vor allem an Halloween. Die Strassen waren voll von verkleideten Menschen. Ich hatte eine super Zeit dort, auch wenn ich meist alleine unterwegs war. Das Hostel war ziemlich leer und die heimischen Personen waren schlecht zu erreichen, da sie meist in Grüppchen unterwegs waren.

So verliess ich den paradiesischen Ort nach einigen Tagen. Ich wollte den Bus nach Jacksonville nehmen. Da ich ihn leider nicht gefunden habe, beschloss ich mich auf ein Abenteuer. In der Schweiz nennt man es stöppeln. Ich wartete sehr lange, bis mich die ersten Personen mitnahmen. Die längste Strecke war ich in einem Pickup Truck unterwegs. Der Fahrer war ziemlich merkwürdig. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen, trank während der Fahrt Whiskey und erzählte mir den ganzen Weg wie fest er die schwarzen Personen hasst. Sie seien eine Pest, welche Amerika befallen haben wie Ratten. Er sagte mir, die meisten weissen Menschen auf dem Land denken so wie er, sie hassen die Schwarzen und er sei sehr schockiert, dass sein Land von einem Schwarzen regiert wird und er hoffe, er werde nicht wiedergewählt. Von Jacksonville nahm ich den Bus nach New Orleans, meiner nächsten Station der Reise zurück nach Mexico.

Partyhochburg New Orleans

In New Orleans befreundete ich mich ziemlich schnell mit drei Jungs, Marc, Austin und Albert aus Philadelphia. Sie seien kurz vor dem Hurrikan nach New Orleans gekommen und mussten vernehmen, dass die Häuser, in denen sie leben, unter Wasser seien. Dies war jedoch kein Grund, die Zeit nicht zu geniessen. Mein Vater schrieb mir in Facebook, es gäbe dort sehr gute Musik. In der Bourbon Street angekommen, war ich ziemlich überrascht. Dutzende Bars und Pubs waren bereits am Mittag voll mit Leuten, die sich betrunken haben. Drei für eins Angebote gab es fast überall. In New Orleans wird meist im Februar Mardi Gras gefeiert, eine Art Karneval. Der Brauch war, dass die Jungs Ketten haben und diese den Mädchen geben, wenn sie ihre Brüste zeigen. An diesen Tagen soll der Teufel los sein. Eine solche Party soll einzigartig sein in Amerika sein. Ich habe mir diesen Karneval in die To do Liste für die Zukunft gesetzt. Man müsse dieses Fest unbedingt einmal erleben. Die drei Jungs von Philadelphia und ich waren zwei Tage zusammen in New Orleans. Die meiste Zeit waren wir mit Party machen beschäftigt. Fazit, New Orleans gehört für mich zu einem der besten Orte in Amerika. Für Personen, welche gerne Party machen, ist dies der perfekte Ort.

Nun bin ich in Houston, Texas. Ich bin vor allem hier, um meine Weiterreise zu planen und mich von den anstrengenden Tagen in New Orleans zu erholen. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass ich in den letzten drei Wochen in Amerika mehr Geld ausgegeben habe, als in Mexico in drei Monaten. Es ist ziemlich teuer hier. Ich habe mich darum entschlossen, nur noch ein oder zwei Tage nach Austin zu gehen, und dann zurück nach Mexico gehen werde. Ich möchte aber in einigen Jahren zurückkommen, um mehr Orte von Amerika zu sehen. Dies mit einem Auto, zum Beispiel einem VW-Bus. Allgemein wäre es wohl besser, mit einem Auto herumzureisen. Man sieht viel mehr, als mit dem Bus. Ich dachte in den letzten Tagen oft an die nähere Zukunft. Wenn ich in einigen Monaten zurück in der Schweiz bin, möchte ich so schnell wie möglich viel Geld verdienen, um dann wieder auf Reisen zu gehen. Das Leben, vor allem in den jungen Jahren, ist für mich zu Schade, mit studieren, arbeiten und den normalen Tagesritualen zu verbringen. Lieber möchte ich noch mehr von der Welt sehen. Viele denken wohl, dies sei verrückt und können dies nicht verstehen. All diesen Personen empfehle ich, ebenfalls als Backpacker die Welt zu erkunden, es gibt ziemlich viel zu sehen und zu erleben...VIVA LA VIDA!